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Fachartikel > Mitarbeitern Feedback geben

So geben Sie konstruktive Rückmeldung, ohne zu verletzen und zu demotivieren


Es gibt wohl nur noch wenige Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter gern kritisieren. In Zeiten, in denen neue Mitarbeiter schwierig zu finden sind, riskiert niemand so leicht den Konflikt. Die Arbeitsatmosphäre soll möglichst ungetrübt bleiben. Da wird Kritik schnell als problematisch angesehen.

Von solchen Befürchtungen sollten Sie nicht abhalten lassen, Mitarbeitern konstruktiv Feedback zu geben, wenn sie Fehler machen oder schlechte Leistung bringen. Denn es gilt auch: Mitarbeiter wünschen sich Wertschätzung und Weiterentwicklung. Und Feedback ist ein Zeichen von Wertschätzung. Wer als Führungskraft einem Mitarbeiter Rückmeldungen zu Verbesserungschancen gibt, überbringt zwar im ersten Moment eine unangenehme Botschaft. Die zweite Botschaft lautet aber: „Du und deine Leistung sind mir wichtig! Ich möchte, dass du vorankommst!“ Diese wichtige Botschaft kommt an, wenn Sie beim Feedbackgespräch einige Regeln einhalten. Das sind vier der wichtigsten:

1. Geben Sie Ihr Feedback zeitnah

Schieben Sie Feedback nicht auf die lange Bank! Wenn es einen Grund für Verbesserung gibt, sollte das Gespräch möglichst zeitnah erfolgen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich auf der Seite des Mitarbeiters ein Verhalten verfestigt. Auf der Seite der Führungskraft könnte sich Ärger aufstauen und eine Eskalation provoziert werden. Sprechen Sie bei einem Fehlverhalten also möglichst schnell mit dem Mitarbeiter, wenn die Sache noch frisch ist.

2. Immer unter 4 Augen

Sprechen Sie Ihr Feedback nur unter vier Augen im persönlichen Gespräch aus. Vor anderen würde der Mitarbeiter die Rückmeldung eventuell als Erniedrigung empfinden und in die Verteidigungshaltung gedrängt. Konstruktive Ergebnisse wären damit ausgeschlossen.

3. Machen Sie es konkret

Machen Sie Ihr Feedback konkret. Vermeiden Sie Pauschalisierungen wie: „Sie halten keinen Ihrer Termine ein.“ Sprechen Sie besser über konkrete Vorkommnisse: „Mir ist heute aufgefallen, dass Sie den Termin bei Kunde XY nicht eingehalten haben. Dadurch droht er jetzt abzuspringen …“

4. Bieten Sie Veränderung an

Fehler nur zu benennen und dann zu fordern „Das muss sich jetzt ändern!“ reicht nicht. Um mit dem Feedback etwas Positives zu bewirken, sollten Sie gemeinsam besprechen, wie der Mitarbeiter sich weiterentwickeln kann. Bieten Sie dazu eigene Unterstützung oder die eines Coaches an.

Meine Anregung heute deshalb:
Halten Sie sich in Feedback-Gesprächen möglichst gar nicht mit der Vergangenheit, mit Erklärungen oder Rechtfertigungen auf. Konzentrieren Sie sich im Gespräch auf die Zukunft. Wenn nicht notwendig, sprechen Sie Fehler gar nicht direkt an, sondern formulieren Sie Ziele, wie es in Zukunft besser laufen kann.

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